„Gemeinsam für Witzenhausen“ sagt Danke – und startet in neue Phase der Nachbarschaftsarbeit

Seit drei Jahren betreibt die Initiative „Gemeinsam für Witzenhausen“ (GfW) die Nachbarschaftsküche im Corvinushaus. Sie ist zu einem lebendigen Treffpunkt für 50 bis 80 Menschen pro Woche geworden – ein Ort, an dem Kulturen, Generationen und Lebenswelten zusammenkommen.

Gerade in Zeiten gesellschaftlicher Unsicherheit setzt GfW ein Zeichen für Zusammenhalt: „Wir glauben an eine lebenswerte Zukunft, denn wir erschaffen sie jeden Tag.“ Zehn Arbeitsgruppen engagieren sich inzwischen für Themen wie Sozialberatung, Sprachförderung, Energiewende, Familienangebote, Bildung und öffentlichen Raum. Im Nachbarschaftsrat werden Projekte abgestimmt, bei der jährlichen Versammlung kann sich die gesamte Stadtgesellschaft einbringen. Für dieses Engagement wurde GfW 2024 mit dem Deutschen Nachbarschaftspreis (Hessen) ausgezeichnet.

Dank an die Nachbarschaft

GfW bedankt sich herzlich für die breite Unterstützung aus der Bevölkerung – von Geld- und Sachspenden über bereitgestellte Räume bis hin zu den zahlreichen Ehrenamtlichen, die die Projekte überhaupt erst möglich machen.

Nächster Schritt: Ein eigener Nachbarschaftsraum


Auf der Nachbarschaftsversammlung im November 2025 wurde klar: Viele der Aktivitäten stoßen räumlich an ihre Grenzen. Ergänzend zum Corvinushaus, dessen Küche und Saal dankenswerterweise weiterhin für die Nachbarschaftsküche genutzt werden können, bezieht GfW daher einen eigenen Raum, der Anfang kommenden Jahres zur Verfügung stehen wird. Er soll Platz bieten für, das Sprachcafé, die Sozialberatung, Kinder, Familien und eine offene Anlaufstelle für die ganze Nachbarschaft sein.

Um die Finanzierung langfristig zu sichern, bittet GfW um Spenden – „von der Nachbarschaft für die Nachbarschaft“. Darüber hinaus braucht GfW für diesen nächsten Schritt IdeengeberInnen, Tatkräftige und viele helfende Hände, um diesen Raum für die Nachbarschaft lebendig werden zu lassen. Herzliche Einladung!

Spendenkonto: Nachbarschaftsring Witzenhausen e.V.
IBAN: DE21 5225 0030 0050 0326 71
Verwendungszweck: Spende Nachbarschaftsraum

Kontakt: gemeinsam-witzenhausen@web.de

Nachbarschaftsfilm: Das Leben in Witzenhausen

Ein Film von der Nachbarschaft für die Nachbarschaft

Zur Erstaufführung auf der Nachbarschaftsversammlung noch mit großem Einsatz fertiggestellt zeigt der Film viele Nachbar*innen, die in GfW aktiv sind mit ihren Hintergründen, ihrer Motivation. Es wird spürbar das hier eine Vielfalt an Menschen aktiv an der Gestaltung ihrer Nachbarschaft arbeiten und das Gemeinsame im Vordergrund steht. Dass da noch vieles auf uns wartet lässt uns mit Vorfreude und Hoffnung in die Zukunft von Witzenhausen blicken.

Eröffnungsfest des neuen Nachbarschaftstreff im Göttinger Waageplatz-Viertel

Am Sonntag, den 30. November 2025 besuchten drei Aktive von Gemeinsam für Witzenhausen (GfW) das Eröffnungsfest des neuen Raumes von der Initiative Forum Waageplatz – Viertel in Göttingen.

Die Initiative Forum Waageplatz – Viertel ist eine selbstorganisierte Nachbarschaftsinitiative, die seit 2017 im Göttinger Maschviertel aktiv ist. In einer Eröffnungsrede stellt sich die Initiative vor und erzählt von den verschiedenen Arbeitsgruppen (AG), die das Miteinander im Viertel seit 8 Jahren prägen und die Nachbarschaft beleben. Mit ihren Arbeiten sieht sich die Initiative als Antwort auf aktuelle gesellschaftliche Realitäten wie steigende Mieten, Vereinsamung, Sozialabbau, Militarisierung und patriarchale Gewalt.

Schon mit der Eröffnungsfeier, trug der Raum zu mehr Sichtbarkeit der Initiative in der Stadt und zur Vernetzung in der Nachbarschaft bei. Viele waren der Einladung gefolgt und so hielt nicht nur GfW, sondern auch andere Initiativen aus der Stadt ein kurzes Grußwort, in den stetig betont wurde, wie wichtig das gemeinsame Essen ist.

Während sich die Aktiven der verschiedenen Nachbarschaften über die wöchentlichen Küchen unterhalten, ist draußen schon die Geige zu hören. Auch im Masch-Viertel kommen jeden Mittwoch 30 bis 50 Menschen zum gemeinsamen Essen zusammen. Die Aktiven aus dem Viertel betonten, wie wichtig die Küche für die „Gemeinschaft von denen, die hier wohnen“ ist. 

Uns fällt sofort der „Masch-Kurier“, die Nachbarschaftszeitung, ins Auge. Es ist mittlerweile die 9 Ausgabe und sie ist fester Bestand der Nachbarschaftsarbeiten geworden. Im Kurier schreiben die verschiedenen Arbeitsgruppen über ihre Arbeiten und Themen die die Nachbarschaft betreffen, finden einen Platz. So geht es um „Gemeinsam gegen den Müll im Leinekanal“, oder „Was können wir als Nachbarschaft gegen Häuslicher Gewalt tun“. Auch über die Hetze gegen Menschen mit Migrationsgeschichten, die leider auch in der Nachbarschaft immer stärker wird, wird geschrieben. Doch finden sich auch Artikel über den Flohmarkt, Kochrezepte oder das beliebte Kreuzworträtsel im Kurier wieder. 

Zur Eröffnung des Raumes hat sich auch die AG Geschichte viel Mühe gegeben und eine lange Liste aller Vorbesitzern des Raumes ausgearbeitet. Sie reicht bis ins 15. Jahrhundert zurück. Ebenso sind historische Bilder vom Masch-Viertel ausgelegt, die einen  Eindruck der Veränderungen geben.

Draußen läuft die Musik weiter und zur Geige ist noch eine Flöte zu hören. Während die Musik nun noch mit einer schönen Stimme begleitet wird, werden Zimtschnecken und Crêpes verteilt.

Extra zur Eröffnung haben die Aktiven vom Forum Waageplatz- Viertel einNachbarschaftslied geschrieben, das nun gemeinsam gesungen wird:

„Ganz selbstbestimmt entscheiden wir. heja hoho.

uns gehts um die Gesellschaft hier. heja hoho.

Nachbarschaft, jung und alt, organisieren wir Zusammenhalt!“

Daraufhin tanzen wir vor dem Nachbarschaftstreff die Bären Polka und wem jetzt noch kalt ist, dem wird noch heißer Apfelsaft eingeschenkt.

Mit neuen Verbindungen zur Nachbarschaftsinitiative Forum Waageplatz-Viertel, viel Inspiration wie ein Nachbarschaftsraum gestaltet werden kann und voller Vorfreude auf den geplanten Nachbarschaftsraum von GfW in Witzenhausen, traten wir unsere Rückfahrt an. Es wird aber bestimmt nicht der letzte Besuch im Göttinger Waageplatz-Viertel gewesen sein.

Wir wünschen der Initiative Forum Waageplatz – Viertel viel Erfolg!

Auf gute Nachbarschaft zwischen Göttingen und Witzenhausen.

Energetische Transformation in Witzenhausen

Die Arbeitsgruppe „Lokale Energiewende“ der Initiative Gemeinsam für Witzenhausen (GfW) lädt auch in diesem Monat wieder zu einer Informations- und Diskussionsveranstaltung ein, zum:

Mittwoch 26. November um 19:00 Uhr

in den

Generationentreff, Industriestraße 3 Witzenhausen

Wir nehmen wahr, dass viele Menschen tief verunsichert sind, wie mit dem Thema Energiewende umzugehen ist und was es für sie persönlich bedeutet. Die Folge ist oft dann erst mal abzuwarten. Um dieser Verunsicherung entgegenzutreten, bieten wir einen monatlichen Regeltermin mit Informationen zum Thema an. Hier stellen wir Beispiele vor, tauschen Erfahrungen aus und laden Expertinnen zu Vorträgen ein, um Ängste & Unsicherheiten abzubauen und ins Handeln zu kommen.

Runde Geburtstage sind immer ein besonderer Anlaß zu reflektieren und neue Vorsätze und Ziele zu setzen. So ist es auch naheliegend, dass wir uns nach den Feierlichkeiten zu 800 Jahre Witzenhausen der Zukunft unserer Stadt zuwenden. Neben gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Themen, wird uns auch die energetische Transformation von Witzenhausen in den nächsten Jahren vor große Herausforderungen stellen. Unser Bürgermeister Lukas Sittel wird in einem ca. 30-minütigen Vortrag die Situation aus Sicht der Stadtverwaltung darstellen und zu den folgenden Fragen Stellung nehmen. Danach ist wieder Zeit & Raum für den Austausch miteinander.

  • Wie ist der Stand einer kommunalen Wärmeplanung in Witzenhausen?
  • Gibt es Zielsetzungen, wie Witzenhausen bis 2045 CO2-neutral mit Energie versorgt wird?
  • Wie kommen wir an eine funktionierende, niederschwellige Ladeinfrastruktur für E-Autos?
  • Welche Beteiligung ist in diesem Prozess von Bürgern zu erwarten?
  • Wie ist die energetische Sanierung öffentlicher Gebäude geplant?

Wir freuen uns auf den Vortrag und den anschließenden Austausch miteinander.

Ansprechpartner ist Ludger Beesten ludger@beesten-witzenhausen.de

oder mobil unter 0171 3731242

Miteinander, Nebeneinander, Gegeneinander – Zusammenhalt und Polarisierung in Witzenhausen 

  • Ein Dialog zwischen Menschen in Witzenhausen am 09.11. um 15 Uhr im Rathaussaal. Anmeldung unter kontakt@gemeinsam-witzenhausen.de

  • Ukraine-Krieg, Wirtschaftslage, Energiewende, Migration und der Umgang mit der AfD – bei vielen aktuellen Themen kochen die Emotionen hoch und ein respektvoller Austausch ist nicht selbstverständlich. Auch in Witzenhausen wohnen Menschen zusammen, die ganz unterschiedlich leben und denken – Alteingesessene und Zugezogene, Studierende, Erwerbstätige und Erwerbslose, Jung und Alt. Wie gut hält die Witzenhäuser Bevölkerung trotz Meinungsunterschieden zusammen? Leben alle Gruppe für sich allein und Grenzen sich ab? Oder gibt es sogar ein Miteinander über kulturelle Unterschiede hinweg? Und was wünschen Sie sich für ein gutes Zusammenleben in Witzenhausen?
  • Wir alle erleben Zusammenhalt und Polarisierung in Witzenhausen etwas anders. Daher lädt die AG Kultur und Bildung aus der Initiative Gemeinsam für Witzenhausen am 09.11.25 um 15 Uhr zum Sprechen und Zuhören im Rathaussaal Witzenhausen ein. In gemütlicher Runde können alle ihre Gedanken frei äußern – ohne Bewertung oder Unterbrechung.
  • Im Anschluss bieten wir bei einem kleinen Abendessen Gelegenheit im Gespräch zu bleiben.
  • Wir bitten um Anmeldung unter kontakt@gemeinsam-witzenhausen.de. Die Plätze sind begrenzt und Ihre Anmeldung hilft uns bei der Planung der Veranstaltung. 

Aus der sorbischen Lausitz nach Witzenhausen

Am Donnerstagabend den 16. Oktober, lud Gemeinsam für Witzenhausen (GfW) ins Capitol-Kino zur Vorführung des Films „Bei uns heißt sie Hanka“. Über 50 Interessierte aus der Stadtgesellschaft folgten der Einladung, um mehr über die Geschichte und Gegenwart des sorbischen Volkes in Deutschland zu erfahren.
Der eindrucksvolle Dokumentarfilm beleuchtet die Identität der Sorb:innen, ihre fortwährende Assimilation und Verfolgung seit der Gründung des deutschen Nationalstaates – insbesondere während des Nationalsozialismus. Auch aktuelle Herausforderungen wurden thematisiert, etwa der fortschreitende Braunkohleabbau, dem bereits hunderte sorbische Dörfer zum Opfer fielen. Zahlreiche sorbische Persönlichkeiten und Initiativen kamen zu Wort, darunter das sorbisch/wendische Parlament, der Schriftsteller Juri Koch und die Künstler:innen vom kolektiw.wakuum. So fanden nicht nur die großen Herausforderungen ihren Platz im Film, sondern auch die Vielfalt der sorbischen Kultur und das Streben nach einem würdevollen, selbstbestimmten Leben.
Begegnung und gelebte Solidarität.


Die kleine Delegation aus der sorbischen Gemeinde Nebelschütz in der Lausitz – darunter Tomaš Čornak (Thomas Zschornak), von 1990 bis 2022 Bürgermeister der Gemeinde, der Musiker Jacke Schwarz und Elisabeth Scheibe von der Gärtnerei Permagold – besuchte am Freitag und Samstag verschiedene Menschen und Initiativen im Werra-Meißner-Land, unter anderem die solidarische Landwirtschaft in Unterrieden und das Dorf Hilgershausen. Dort berichtete Tomaš Čornak von seiner Arbeit als ehemaligem Bürgermeister und stellte verschiedene Projekte der Gemeinde vor, die die demokratische Teilhabe, ökologische Entwicklung und das sorbische Selbstverständnis stärken.


Ein gemeinsamer Sonntagsbrunch mit GfW bildete den Abschluss ihres Besuchs. In entspannter Atmosphäre tauschten sich die Gäste mit Aktiven aus Witzenhausen über kommunale Selbstbestimmung, lebendige Nachbarschaften und die Rolle zivilgesellschaftlicher Initiativen aus. GfW stellte ihre bisherige Arbeiten vor und gab Einblicke in laufende Projekte. Die Gäste aus der Lausitz betonten, wie wichtig der Austausch zwischen engagierten Initiativen ist – über kulturelle und regionale Grenzen hinweg. Mit den bewegenden Worten, dass auch kleine Völker wie das der Sorben der Welt etwas zu geben haben, und einem zweisprachigen Lied zum Abschied, endete der Besuch. Doch klar ist: Ein Wiedersehen soll es geben! Am besten in der Gemeinde Nebelschütz.

Einladung zur 4. Nachbarschaftsversammlung

Die 4. Nachbarschaftsversammlung von Gemeinsam für Witzenhausen (GfW) findet statt, am

01.11. von 14-17 Uhr in der Turnhalle an der Südbahnhofstraße 24

Seit nunmehr 3 Jahren arbeiten wir als Nachbar_innen zusammen in den verschiedenen AGs von GfW. Wir haben mit der Nachbarschaftsküche einen regelmäßigen Anlaufpunkt geschaffen. Wir haben uns auf den Nachbarschaftsräten als Initiative organisiert und mit Sozialberatung und Sprachcafé begonnen, soziale und kulturelle Grenzen abzubauen, um unsere Nachbarschaft besser kennenzulernen.

Auf der 4. Nachbarschaftsversammlung wollen wir uns noch einmal vor Augen führen, was wir in den letzten Jahren alles erreicht haben und welche Aufgaben noch vor uns liegen. Viel Initiative in GfW ist in den letzten Monaten in die Suche nach Finanzierungsmöglichkeiten für einen Raum geflossen sowie in eine Unterschriftenkampagne, die sich gegen den drohenden Sozialabbau in Form der Schließung des Oekumenischen Hortes wendet.

Als Gemeinsam für Witzenhausen wollen wir den Sorgen der Nachbar_innen eine laute Stimme geben und uns gemeinsam dagegen wehren, wenn an unterster Stelle an der Zukunft gespart wird, während auf Bundesebene Milliarden an Rüstungskonzerne fließen.

Wie immer wird es eine Kinderbetreuung, Kaffee und Kuchen geben. Außerdem werden wir unseren ersten GfW Film vorführen.

Alle sind herzlich eingeladen, auch Menschen die noch nicht Teil von GfW sind.
Wir sehen uns bei der Versammlung!

Solidarität mit den Bewohner:innen der Geflüchtetenunterkunft (AWO)

Kundgebung am Montag, 27. Oktober, um 15 Uhr auf dem Marktplatz

Seit einigen Wochen ist nun klar, dass die Geflüchtetenunterkunft am Frauenmarkt 11A, die von der AWO betrieben wird, zum Jahresende geschlossen wird. Der Grund: bauliche Mängel, die ein würdevolles Leben für die Menschen schon lange nicht mehr ermöglichen.

Für viele Bewohnende ist die Schließung jedoch mit großer Unsicherheit verbunden. Menschen, die das Recht haben, eigenständig in Witzenhausen Wohnraum zu beziehen, klagen über fehlende Unterstützung bei der Wohnungssuche von Seiten der verantwortlichen Stellen und Berichten von Vermieter:innen, die geflüchteten Menschen keine Wohnung vermieten wollen. Auch liegen die Mieten oft über den vom Jobcenter übernommenen Kosten der Unterkunft. Für alle, die bis zum Jahresende keine Wohnung in Witzenhausen finden, bedeutet das die Verteilung auf andere Einrichtungen im Landkreis.

Als Nachbarschaft zusammenstehen:

Viele der betroffenen Familien sind längst Teil unserer Stadtgemeinschaft: Die Kinder besuchen Kitas und Schulen, haben hier Freund:innen gefunden und sind in der Nachbarschaft verwurzelt. Ein erzwungener Umzug würde nicht nur ihre schulische und soziale Entwicklung gefährden, sondern auch gewachsene soziale Strukturen zerstören.

Zeigen wir unsere Solidarität mit unseren Nachbarinnen und Nachbarn:

  • Wir als Stadtgesellschaft zeigen Solidarität mit den Bewohner:innen der Unterkunft.
  • Wir rufen alle Vermieter:innen auf, verfügbaren Wohnraum zur Vermietung anzubieten, damit die Betroffenen in Witzenhausen bleiben können.

Zeigen wir gemeinsam:

Eine starke Nachbarschaft lässt niemanden allein!

Gemeinsam für Witzenhausen * Seebrücke * AK-Asyl